Carl Vetter – Dimensionen

November – Dezember 1992

Konzept: Horst Griese

Ich bringe mich ein, indem ich das Vorgegebene (hier den Galerieraum) für meine Absicht ändere. Ich greife ein unter Einbeziehung des ganzen Raumnes, alles gehört zusammen. Der Innenraum als Landschaft, innere Landschaft, in diesem Fall ähnlich einem Gehäuse, durch Farben aus dem Restgebäude herausgelöst, als etwas in sich Geschlossenes. Der Betrachter tritt ein, wird Teil und kann durch Umhergehen das Ganze erfahren. (Carl Vetter über Dimensionen)

 

Zur künstlerischen Auseinandersetzung mit einem vorgegebenen Raum von Carl Vetter

"[...] Der Raum, der sich mit einer eigenen Körperlichkeit als beiläufig wahrgenommenes Phänomen in der Regel für Andersartiges, als Träger für gelegentlich Ungewöhnliches gibt, verändert seine Daseinsform. Er beinhaltet nicht mehr als etwas Anderes, er trägt nichts mehr in sich, er dient nicht mehr für etwas Anderes. Er spricht von sich selbst.

Er bestimmt sich durch seine materielle Leere.
Der Raum als Phänomen, als Ereignis wird zum wiederspiegelnden Prüfstein für Erwartungen und Vorstellungen. Dieser Raum wird erfahrbar durch Betreten, durch die körperliche Konfrontation mit dem Raum - von den zwei Zylindern als Bezugskoordinaten für den jeweiligen Raum, um die man herumgehen kann, über die Wand der "Illusion", bei der sich eine Raumtiefe vorstellen kann, bis hin zum Raum als nicht greifbarem Phänomen, das einen umschließt, umfängt oder einfach deutlich umgibt. Je mehr Besucher ihn betreten, desto mehr verschwindet dieser Raum. Er wird zwangsläufig gebrochen durch die Materialität des Besuchers. Je mehr Besucher ihn ergehen, erleben wollen, desto weniger steht der Raum zur Verfügung."

Auszüge aus dem Text von Horst Hellinger zu der Ausstellung. Der vollständige Text ist im Künstlerhaus Bremen erhältlich.

 

Materialien:
Boden: Packpapier, mit Abtönfarben bemalt, geklebt.
Zwei massive Polystrosäulen, mit Packpapier umklebt, mit Abtönfarben bemalt.
Wände und Decke: In Teilen mit Abtönfarbe bemalt.