Lecture von Kateřina Šedá

13. April 2011 um 19 Uhr

Kateřina Šedá beobachtet und reflektiert in ihren Arbeiten das alltägliche Leben und macht sichtbar, was oftmals unter Routinen verborgen bleibt. Dies geschieht mittels Zeichnung, Collage, Fotografie oder Video. Im Mittelpunkt eines jeden Projektes steht allerdings die Aktion selbst. So analysiert oder inszeniert die junge tschechische Künstlerin ritualisierte Handlungen und deckt erstarrte Strukturen in sozialen Gefügen auf. Das Motiv der Grenzüberwindung - seien es physische oder psychische Barrieren - taucht dabei immer wieder auf. Indem Kateřina Šedá ungeschriebene Regeln bewusst macht und Beschränkungen hinterfragt, entwirft sie Alternativen zu Gewohnheiten. Ausgangspunkt ist zumeist ihr unmittelbares Lebensumfeld, wie Freunde und Familie, oder ländliche Gemeinden. Das Aufdecken und Aufbrechen verhärteter zwischenmenschlicher Strukturen, gepaart mit dem Willen, die Menschen wieder miteinander in Kontakt zu bringen, machen ihre Interventionen so unmittelbar eindrücklich.

In Rahmen ihrer Ausstellung It's Too Late In The Day im Künstlerhaus Bremen präsentiert Kateřina Šedá ein Projekt, an dem sie seit einigen Jahren arbeitet. Es umkreist die Gemeinde NoÅ¡ovice in der Tschechischen Republik und verschränkt, wie frühere Arbeiten, Kunst und Alltagswelt.

Es findet eine Übersetzung vom Tschechischen ins Deutsche statt.

Kateřina Šedá, geb. 1977, lebt in Brno-LíÅ¡eň. Sie stellte vielfach international aus, u.a. bei der documenta 12, der 5. Berlin Biennale sowie Manifesta 7 und war für den Future Generation Art Prize des Pinchuk Art Centers Kiew nominiert. In 2011 richtet sie Einzelausstellungen in der Millenium Gallery Sheffield und der Tate Modern aus.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Kateřina Šedá – It's Too Late In The Day statt.