Zweimal hat ihn niemand gesehen

Hans-Peter Feldmann, Ceal Floyer, Hreinn Friðfinnsson, Ingo Gerken, Julia Horstmann, Verena Johanna Müller, Wolfgang Plöger, Albrecht Schäfer

22. November 2008 – 08. Februar 2009
Eröffnung: Freitag, 21. November 2008, 19.30 Uhr

Begrüßung: Waltraut Steimke, Geschäftsführung
Einführung: Stefanie Böttcher, Künstlerische Leitung
Um 21 Uhr: Schattenspiel von Julia Horstmann und Ulla von Brandenburg zu Virginia Woolfs Die Wellen

 

Dem eigenen Schatten begegnet der Mensch im Allgemeinen mit Unachtsamkeit. Seines Zeichens Schattenträger ist er sich dieser Tatsache gleichwohl selten bewusst, bringt der Lichterscheinung, die unlöslich mit Personen und Gegenständen verbunden ist, wenig Interesse entgegen. Trotz seiner Abhängigkeit von einem Träger ist dem Schatten selbst jedoch eine gewisse Autonomie eigen: Er entzieht sich jeglichem äußeren Zugriff. Er ist ein dunkler Verfolger auf leisen Sohlen, omnipräsenter Doppelgänger, der seine Spuren im Licht hinterlässt. Allein das bloße Auge nimmt seine ephemere Gestalt wahr.

Die Ausstellung Zweimal hat ihn niemand gesehen widmet sich jenem faszinierenden Phänomen eines temporären, lokalen Lichtmangels und nähert sich ihm auf formaler Ebene. Die vereinten künstlerischen Positionen greifen diverse Eigenschaften des Schattens auf, fixieren ihn teils oder verstärken ihn gar in seiner Flüchtigkeit.

Die Ausstellung wird gefördert von der Heinz A. Bockmeyer Stiftung und der Waldemar Koch Stiftung.

 

PROGRAMM

21. November 2008, 21 Uhr Schattenspiel von Julia Horstmann und Ulla von Brandenburg zu Virginia Woolfs Die Wellen
6. Dezember 2008, 18 Uhr Verena Johanna Müller lädt ein zum Adventskranz im Künstlerhaus Bremen
Wir werden mit Hilfe von Capri-Sonne den Schatten ausblenden, damit einer lichtvollen Weihnacht nichts mehr im Wege steht. Die Künstlerin Verena Johanna Müller lädt ein zum Adventskranz im Künstlerhaus Bremen und wird bei besinnlicher Blockflötenmusik Erhellendes vortragen, hoffentlich Herzen erwärmen und Schokoladennikoläuse zum Schmelzen bringen. Mit Gebäck polstern wir uns gegen die Kälte und laden uns mit Solar-Energie der heißen, original Insel- Export-Zitrone auf, um der Dunkelheit erleuchtet entgegenstrahlen zu können.Wer aktiv etwas zum Dolce Vita beitragen möchte, ist herzlich eingeladen, Selbstgebackenes mitzubringen.
14. Januar 2009, 19 Uhr Ein Schatten kommt selten allein, Vortrag von Prof. Dr. Ursula Panhans-Bühler, Kunsthistorikerin
Ob es mit dem aktuellen Druck auf die Seelen oder mit einer neuen Verführung zur Seelenverkäuferei zu tun hat, die den Schatten die erstaunliche Konjunktur verschafft hat, die sie in den letzten Jahren, sowohl aufseiten der Kunst als auch aufseiten der Kunstkritik und Literatur erhalten haben? Der Vortrag wird, neben generellen Bemerkungen, einige Erfahrungen mit Schatten vorführen, wie sie vor allem in der Kunst thematisiert wurden; sind diese Gebilde doch ein Unterpfand der menschlichen Verkörperung.

Führungen: 20. Dezember 2008; 7. Februar 2009, 16 Uhr


Die Ausstellung wird gefördert von der Heinz A. Bockmeyer Stiftung und der Waldemar Koch Stiftung.