"Zeitgenössische Kunst in Bremen stärken - Ideen willkommen"

Akteure der zeitgenössischen Kunst treffen sich im Künstlerhaus Bremen.
Ideenschmiede für eine gemeinsame Zukunft zeitgenössischer Kunst in Bremen.

Bremen, 3. Mai 2016: Unter dem Titel „Zeitgenössische Kunst in Bremen stärken - Ideen willkommen“ trafen sich gestern auf Einladung der grünen Bürgerschaftsfraktion Akteure der zeitgenössischen Kunst im Künstlerhaus Bremen

Der Bereich der zeitgenössischen Kunst rückt weltweit immer mehr in den Fokus und zieht weltweit immer mehr Leute an. Mehr Biennalen, mehr Kunstmessen, die Anzahl der Sammler und Kunstmagazine erhöht sich exponentiell. Woher kommt dieses Bedürfnis? Vielleicht steht die Kunst als Gegenpunkt zu einem wachstumsorientierten Denken und bietet eine Form von kontemplativen Sein? Vielleicht braucht die Gesellschaft genau das?

In einem Weltcafé-Format erarbeiteten die Teilnehmer, darunter Institutionsleiter, KünstlerInnen und kulturpolitische Akteure, aktuelle Fragestellungen und anstehende Herausforderungen für die zeitgenössische Kunst in Bremen. Die Hansestadt habe das Potenzial, sich als Zentrum zeitgenössischer Kunst herausbilden zu können - da waren sich alle Teilnehmer einig. Auffällig sei hierbei die bemerkenswerte Vielseitigkeit der Szene zeitgenössischer Kunst in Bremen, diese wird von Künstlerinnen und Künstlern, Galerien, unterschiedlichen Projekträumen und Kunstinstitutionen belebt. Man könne somit eine gute Ausgangslage für den Standort Bremen feststellen. Problematisch scheint allerdings die geringe Sichtbarkeit und Wahrnehmung dieser Vielfalt. Die Experten versuchten zu unterschiedlichen Kernthemen Lösungswege und Instrumente zu formulieren. Es wurde geprüft, nach welchen Kriterien und Bedürfnissen die bestehende Künstlerförderung einem Wandel unterzogen werden müsse. Es sei von zentraler Bedeutung, Bremen als Produktions- und Präsentationsstandort eine Sichtbarkeit zu geben, und den Künstlern und Künstlerinnen sowie allen Akteuren des kulturellen Lebens in Bremen eine Perspektive zu schaffen.

Ziele und Mittel wurden in den Bereichen „Neue Formate“ und „Vernetzung“ formuliert. Ein Wunsch an die Politik sei es, dass in Zukunft die Förderinstrumente an die aktuelle Situation angepasst werden. Kunst kann sich nicht messen lassen, sie muss nicht versprechen, wirtschaftliche Erfolge oder Leistung zu erbringen. Kunst darf hingegen waghalsig sein, denn nicht selten entstehen in Folge von künstlerischen Projekten wichtige gesellschaftliche Prozesse, die in der Stadt als Motor fungieren.

Kirsten Kappert-Gonther, Kulturpolitische Sprecherin der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft, sieht in der Chance die Möglichkeit des Gelingens. Sie sagt: „Ich freue mich über all die starken Ideen und Vorschläge, die es möglich machen, Chancen auszuloten, die dabei helfen, die zeitgenössische Kunst in Bremen zu stärken, besser zu vernetzen und sichtbarer zu machen. Bremen kann ein Zentrum der zeitgenössischen Kunst werden, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen: Künstlerinnen und Künstler, Museen, Galerien und die Politik. Es geht darum, zu ermöglichen, dass zeitgenössische Künste in Bremen einen noch größeren Beitrag zu den aktuellen Fragen unseres Zusammenlebens liefern kann.“ Auch Nicole Nowak (Geschäftsführung; Künstlerhaus Bremen) und Fanny Gonella (Künstlerische Leitung; Künstlerhaus Bremen) freuten sich über das Engagement, die Begeisterung und den positiven Zuspruch der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Es sei wichtig, Impulse zu setzen und sie gemeinsam zu besprechen - dies sei an diesem Abend gelungen. Nun gilt es, diese Ideen zu konkretisieren und zu vertiefen - zusammen mit den Akteuren der zeitgenössischen Kunst in Bremen. Weitere Arbeitstreffen seien geplant.