Thomas Rentmeister

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Als "Minimalpop" beschrieb Thomas Rentmeister (*1964 in Reken, lebt in Berlin) einmal ironisch seine Arbeiten. Eine Kombination aus Minimal Art und Pop Art. Damit fasst er die kunsthistorischen Referenzen seiner Kunst zusammen, die zwischen der Herstellung von Polyesterskulpturen einerseits und der Nutzung von Alltagsgegenständen andererseits oszilliert. Seine Polyesterskulpturen wirken befremdlich amorph und doch zugleich organisch. Alltäglicher kommen da schon die Objekte und Installationen aus Kaffeetassen, Kühlschränken, Penatencreme und Nutella daher. Letzteres taucht als braune Haufen auf und erwirkt beim Betrachter Assoziationen von Schmutz und Reinlichkeit. Gerade durch die synästhetische Qualität seiner Arbeit, Riechen und imaginiertes Schmecken, ruft der Künstler kollektive Erinnerungen wach und irritiert den Betrachter auf humorvolle Weise.

Zu der Gruppe der Alltagsgegenstände zählt auch das B?Brötchen. Ein Bronzebrötchen, das freilich seinem alltäglichen Zweck versagt bleibt – sein Verzehr hätte schmerzhafte Folgen. Neben dem Titel ist es gerade dieser herbe Kontrast zwischen Wahrnehmung und Erfahrung, mit welchem uns der Künstler zu irritieren vermag. Thomas Rentmeister scheint hiermit auch seine unterschiedlichen Ansätze wieder zusammenzuführen: Ein Objekt, das ob seiner Materialbeschaffenheit wie eine klassische Skulptur anmutet, jedoch als Alltagsgegenstand erkennbar bleibt. Es kann als ein Signum seines "Minimalpop" verstanden werden.

Thomas Rentmeister
B´Brötchen, 2005
Bronze
12 x 8 x 5 cm
12 Exemplare
Hergestellt für das Künstlerhaus Bremen
950 €

 

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