Heike Bollig

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Mit ihren vielfältigen Ansätzen und Fragestellungen bewegt sich Heike Bollig in ihrem künstlerischen Œvre oft an Schnittstellen zu anderen Disziplinen. In der Werkgruppe Errors in Production begibt sie sich beispielsweise auf die Fährte von Fehlern, sammelt seit 2004 Objekte mit Herstellungsfehlern und stellt diese aus. Auch bei Grid (Enamel) handelt es sich um ein industriell gefertigtes Objekt und zwar um ein leicht gewölbtes Emailleschild mit schwarzen Quadraten auf weißem Grund. Das Schild trägt das geometrische Muster, das als Hermann-Gitter bekannt ist, und eine optische Täuschung hervorruft. Die schematische Klarheit durch die Reduktion auf einfache, seriell sich wiederholende geometrische Grundstrukturen erinnert an das Formenvokabular des Minimalismus. In Weiterentwicklung des Werkzyklus Op Ad, in dem die Künstlerin das Erscheinungsbild informeller Gesuchs- und Angebotsaushänge aus dem öffentlichen Raum adaptiert und sie mit streng graphischen Mustern kombiniert, unterläuft sie auch mit Grid (Enamel) die traditionelle Funktion des Emailleschildes als Werbeträger oder Wegweiser.

Heike Bollig
Grid (Enamel),
2009
Emailleschild
40,5 × 32 cm
Auflage 5
750 €